Als Amira weg war

„Amira ist jetzt seit drei Wochen weg und es erscheint mir wie eine Ewigkeit. Ich habe mich recht schnell entwöhnt. Wir haben uns ja längere Zeit damit beschäftigt, wie es ohne Amira sein wird. Es gab viele Besuche bei der neuen Familie und umgekehrt. Die Zeiten wurden nach und nach länger ausgedehnt. Es war also ein gleitender Übergang. Kein plötzliches Ereignis. Die Angst, dass es schwierig werden könnte war größer als es dann letztendlich schwierig war. Der Moment des Abgebens war aber schon nicht einfach. Sie dann im Haus der neuen Familie abzugeben und dann weg zu fahren. Da habe ich schon geweint. Abends war es für Naomi schwierig, weil sie ja dann wieder alleine im Zimmer war. Tabea hat an dem Tag bei ihr geschlafen. Manchmal fragen die Kinder nach aber sie freuen sich auch, dass Amira jetzt ein festes neues Zuhause hat.

Wir hatten die Möglichkeit uns für zwei Wochen freistellen zu lassen als Bereitsschaftspflegefamilie. Sodass wir also in dieser Zeit keine Neuaufnahmen bekommen um ein bisschen auf unsere Kinder eingehen zu können. Und um dann zu schauen ob wir und auch die Kinder wieder bereit für neue Pflegekinder sind. Vor allem Samuel hat diese Zeit sehr genossen. Er durfte dann auch in unserem Bett schlafen. Er hat auch nicht gleich verstanden, dass Amira jetzt in einer neuen Familie ist. Ein paar Tage nachdem sie gegangen war, wollte er sie besuchen und sie gleich wieder mitnehmen. Wir haben es ihm dann erklärt und er sieht sie ja auch im Kindergarten nach wie vor.

Über den Kindergarten haben auch wir noch Kontakt zu Amira und auch zu ihrer festen Pflegefamilie. Auch beim Muttertagscafé haben wir uns gesehen. Wir werden sie morgen besuchen gehen, da sie Geburtstag hatte. Wie sich der Kontakt dann langfristig entwickelt wissen wir nicht. Grundsätzlich ist unser Job getan. Jetzt geht es darum was wir emotional brauchen. Das wird sich zeigen, wie sich das entwickelt.“

Das sagen die Zwillinge Naomi und Elias über den Abschied:

 

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